Bioeconomy Science Center
Forschung und Kooperation für nachhaltige Bioökonomie
Bioeconomy Science Center
Forschung und Kooperation für nachhaltige Bioökonomie

17. BioSC Lecture: The forest- and plant-based bioeconomy - opportunities for cooperation

Am 12. Mai 2017 fand im Forschungszentrum Jülich die 17. BioSC-Lecture statt. Dr. Andreas Kleinschmit von Lengefeld, Direktor für Forschung und Innovation beim FCBA in Champs-sur-Marne, Frankreich, stellte das europaweit größte Institut für Forstwirtschaft und Holzverarbeitung vor.

Fotos: FCBA (1,4), FZ Jülich (2,3)

 

Das French Institute of Technology for Forest-based and Furniture Sectors (FCBA) ist ein Technologiezentrum, das sich mit Forstwirtschaft, Cellulosegewinnung und -verarbeitung, Holzkonstruktion und Möbelbau beschäftigt. Mit dieser Vielseitigkeit sowohl in der Forschung als auch der Entwicklung ist es in Europa einzigartig. Es ist der einzige Akteur im Holzsektor, welcher bei der biotechnologischen Verbesserung der forstlichen Biomasseproduktion beginnt, von der Nano-bis zur Makrostruktur arbeitet, sowie die sozio-ökonomischen Aspekte und Umweltaspekte in seine Aktivitäten einbindet.

Frankreich hat nach Schweden, Finnland und Spanien die viertgrößte Waldfläche in Europa. Die Laubholzfläche französischer Wälder entspricht mit gut 10 Mio. ha der gesamten Waldfläche der Bundesrepublik. Seit der Gebietsreform 2016 ist die neue Region Aquitanien bei der Wertschöpfung im forstbasierten Sektor in Europa führend. Zurzeit werden von der französischen Politik, welche diesen Sektor als zukunftsweisend in die Gruppe der 16 wichtigsten Industrien Frankreichs aufgenommen hat, Programme für Forschung und Innovationen lanciert. Die rund 500 internationalen Partner des FCBA sind weltweit verteilt, wobei der Schwerpunkt in Europa liegt. Ziel der Forschungsprojekte des FCBA ist der Technologietransfer und die Umsetzung der Forschungsergebnisse in der Industrie.

Neben einer Grundfinanzierung durch den französischen Staat finanziert sich das FCBA aus Drittmitteln, die mit 150 Projekten fast 50% des Jahresbudgets ausmachen. Die Drittmittel sind dabei gleichmäßig auf nationale, europäische und internationale Projekte verteilt. Die rund 100 Mitarbeiter bringen mit ihren vielfältigen Hintergründen ein breites Wissensspektrum in die Projekte ein. Das FCBA legt großen Wert auf qualifizierte Ausbildung und bietet in Kooperation mit Universitäten ein Doktorandenprogramm an.

Ein Forschungsschwerpunkt des FCBA ist die Anpassung der Forstwirtschaft an den Klimawandel. Dabei nutzt das Institut seine jahrzehntelange Erfahrung in der Züchtung, um etwa die Lebenszyklen von Bäumen zu verkürzen oder ihre Anpassungsfähigkeit z.B. an Trockenheit zu erhöhen. Daneben werden alternative Managementmodellen für Wälder entwickelt. Ergänzt werden die Arbeiten durch ökonomische Analysen zu Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit.