Bioeconomy Science Center
Forschung und Kooperation für nachhaltige Bioökonomie
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Forschung und Kooperation für nachhaltige Bioökonomie

Internationale Kooperation bei Lehre und Ausbildung – Workshop-Bericht vom Global Bioeconomy Summit 2018

Forschung, Innovation und Ausbildung auf allen Ebenen bilden eine unverzichtbare Grundlage für die Entwicklung eines nachhaltigen Bioökonomiekonzepts. Beim 2. Global Bioeconomy Summit war das BioSC Co-Organisator eines Workshops zur Lehre und Ausbildung im Bereich Bioökonomie.

Für die Forschung und Ausbildung im Bereich Bioökonomie wird es kein Patentrezept geben. Zur Beschreibung der unterschiedlichen Jobprofile für die personelle Basis in der Bioökonomie muss die Vielfalt der Umstände und Bedürfnisse in unterschiedlichen Regionen und Makroregionen von Entwicklungs-, Schwellen- und entwickelten Ländern berücksichtigt werden. Von den Universitäten und den beruflichen Bildungsstätten angebotene Bildungsinhalte müssen die Anforderungen der Arbeitgeber in den verschiedenen Bioökonomiebranchen erfüllen. Für die Universitäten erfordert dies forschungsbasierte Lehre mit interdisziplinärem Ansatz.  Die Betonung muss hier auf Systemdenken, strategischer Planung, Wirtschaftsleistung und der Bewertung von umweltpolitischen, ethischen und sozialen Fragen liegen. In der Berufsausbildung und der betrieblichen Weiterbildung ist die Vielfalt der praktischen Bedürfnisse riesig und effiziente Lösungen müssen in bestehende Ansätze eingebaut werden. Zusätzlich zur Fokussierung auf Natur-, Technik-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sollten die Bildungsinhalte auch Innovationskompetenz und unternehmerische Fähigkeiten vermitteln. Diese sind nötig, um die Absolventen für Managementpositionen vorzubereiten, um dann die Veränderungen in bestehenden Branchen zu unterstützen und auch neue Unternehmen in der Bioökonomie zu entwickeln und zu stärken. Außerdem besteht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Bioökonomie bereits im Grund- und Sekundarschulbereich zu erhöhen.

Diese Entwicklungen erfordern die Zusammenarbeit von Universitäten, Berufsbildungseinrichtungen, Industrie und Interessenvertretern aus Politik und Regierung. Internationale Kooperationen können zusätzliche Impulse liefern und benötigen anerkannte Standards, um Maßstäbe zu setzten und diese Initiativen für die Zukunft zu erhalten. Wichtig ist zu verstehen, welche optimalen Mittel (z.B. Qualifikation, Qualitätssicherung, Mobilität, Akkreditierungen, Stipendien, Fördermittel und Beihilfen, etc.), für einen effektiven Personalbestand im Bioökonomiebereich einzusetzen sind.

Zusätzlich zu zielgerichteten Bildungsangeboten auf Universitäts- und Berufsausbildungsebene ist es notwendig, Knotenpunkte oder Kompetenzzentren mit Vorbildfunktion in der Bioköonomie zu schaffen. Hier kann das Dreieck aus Forschung, Lehre und Ausbildung so wachsen, dass integrative Ansätze durch Ansprache der relevanten, die unterschiedlichen Bereiche der Bioökonomie repräsentierenden Interessenvertreter gefördert werden, ob in der Produktion von Biomasse (z.B. aus Landwirtschaft, Aquakultur, Forstwirtschaft) und deren Verwendung in der Lebensmittel- oder der Nicht-Lebensmittelwertschöpfungskette (z.B. Energie, Arzneimittel, Gesundheit). Gleichzeitig mit diesen Bemühungen müssen Aktivitäten für die lebenslange Fort- und Weiterbildung einbezogen werden, um die Ziele und Folgen der Bioökonomie herauszustellen.

Schlüsselthemen des Workshops waren: (i) die Anforderungen an Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen der Bioökonomie, (ii) der Innovationsbedarf bei den aktuellen Konzepten der Bioökonomielehre und (iii) die Notwendigkeit die Kooperation zwischen den Bildungseinrichtungen zu steigern und/oder zu stärken. Daher bestand ein weiteres Ziel des Workshops in der Bereitstellung einer Basis zur Entwicklung und Einführung einer „Europäischen/Internationalen Bioökonomie Ausbildungsplattform“ mit Interessenvertretern aus Akademie, Industrie, Gesellschaft und öffentlicher Verwaltung. Internationale Maßnahmen müssen das notwendige Wissen, die Fähigkeiten und Kompetenzen zur Entwicklung einer Bioökonomie definieren, die eine nachhaltige Verwendung biobasierter Materialien bei der Produktion und in Konsumgütern fördert.

Die Ergebnisse aller Workshops werden demnächst auf der GBS Homepage präsentiert (http://gbs2018.com).