Forschen • Ausbilden • Vernetzen
Für eine nachhaltige Bioökonomie

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13.06.2019

21. BioSC Lecture: "Cradle to cradle: upcycling bioresources for the new circular economy"

Am 11. Juni 2019 fand im Forschungszentrum Jülich die 21. BioSC Lecture statt. Prof. Dr. Erik Meers von der Universität Ghent stellte das Biorefine Cluster Europe vor, einen Zusammenschluss von 21 EU-Projekten. Die beteiligten Projekte arbeiten an Innovationen für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Abfallströme als Sekundärressourcen genutzt werden.

Das BioRefine Cluster Europe wurde 2013 gegründet und im Rahmen des „Circular Economy package“ der EU-Kommission gefördert. Ziel dieses EU-Programms ist es, von der linearen zu einer zirkulären Wertschöpfung zu kommen, in der Abfallströme nicht die Umwelt belasten, sondern als Ressourcen genutzt werden. Das Biorefine Cluster vernetzt Forschungsprojekte zur Valorisierung von Restströmen aus der Landwirtschaft, Agro- und Lebensmittelindustrie sowie von biologischen Abfall- und Abwasserströmen, und unterstützt die Implementierung der Ergebnisse in der Praxis.

Erik Meers stellte eine Reihe von Projekten aus dem Biorefine Cluster vor, an denen er beteiligt ist bzw. war. So werden im Projekt SYSTEMIC neue Bioraffineriesysteme entwickelt, die es ermöglichen, aus Gülle, Klärschlamm und Lebensmittelresten nicht nur Biogas zu erzeugen, sondern auch Phosphat und Nitrat aus den Gärresten zurückzugewinnen. Im Projekt ALG-AD werden die Gärreste aus Biogasanlagen als Substrat für Algen genutzt, die Proteine und Lipide produzieren, welche beispielsweise für Tierfutter verwendet werden können. Das Projekt Nutri2Cycle untersucht europaweit in landwirtschaftlichen Betrieben mit verschiedenen Bewirtschaftungstechniken die Stickstoff-, Phosphor- und Kohlenstoffflüsse und die damit verbundenen Umweltprobleme, um daraus Empfehlungen abzuleiten, wie Nährstoffkreisläufe zukünftig effizienter geschlossen werden können.

Aufbauend auf den Aktivitäten des Biorefine Clusters hat die Universität Ghent inzwischen einen Geschäftsbereich „End of waste“ gegründet, der Kollaborationen zwischen Akademia und Industrie anbahnen soll.