Forschen • Ausbilden • Vernetzen
Für eine nachhaltige Bioökonomie

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Für eine nachhaltige Bioökonomie
12.09.2019

22. BioSC Lecture am Forschungszentrum Jülich

Am 11. September fand am Forschungszentrum Jülich die 22. BioSC Lecture statt. Dr. Christiane S. Farinas vom staatlichen brasilianischen Agrar-Forschungsinstitut Embrapa sprach über „Integrated use of biomass as a platform to obtain biofuels, nanocellulose and biofertilizers”.

Dr. Farinas stellte zunächst Arbeiten zum enzymatischen Aufschlusses von Biomasse vor. Zwei große Probleme hierbei sind die Adsorption der Enzyme an das Lignin und ihre Inhibition durch Phenolverbindungen. Die Arbeitsgruppe von Dr. Farinas konnte ersteres durch die Zugabe von Sojaprotein minimieren, das nach der Ölpressung übrig bleibt, und letzteres durch die Zugabe der Asche von Zuckerrohrbagasse als Adsorbens. Mit diesen kostengünstigen Verfahren konnte die Zuckerausbeute verdoppelt werden.

Im zweiten Teil des Vortrags ging es um Nanocellulose. Der kristalline Teil der Cellulose, die beim Aufschluss von Biomasse anfällt, wird in den letzten Jahren zunehmend als Werkstoff für verschiedene Anwendungen genutzt, beispielsweise für Bildschirme, Solarpanel, Plastikmöbel oder essbare Verpackungen. Dr. Farinas stellte ein Verfahren zur integrierten Gewinnung von Zuckern und Nanocellulose aus Eukalyptus vor.

Abschließend stellte sie Arbeiten zur verbesserten Solubilisierung von Phosphat aus Phosphatgestein mit Hilfe von Aspergillus niger vor. Eine neue Anwendung für die Düngung ist die Verwendung eines Nanokomposits aus Stärke, gemahlenem Phosphatgestein und A. niger, aus dem Phosphat über längere Zeit freigesetzt wird. Das Nanokomposit kann zusätzlich mit Schwefel und Mineraloxiden beladen werden und führt beim Pflanzenwachstum zu vergleichbaren Ergebnissen wie kommerzieller Dünger. Alle gezeigten Arbeiten waren eindrucksvolle Beispiele für die Möglichkeiten der Bioökonomie.