Forschen • Ausbilden • Vernetzen
Für eine nachhaltige Bioökonomie

Forschen • Ausbilden • Vernetzen
Für eine nachhaltige Bioökonomie
21.10.2020

Der Julius Kühn Preis geht dieses Jahr an Dr. Caspar Langenbach

Herr Dr. Langenbach hat an der RWTH Aachen Biologie studiert und während seines Studiums bei Prof. Hermann Silva an der Universidad Andrés Bello, Santiago de Chile, geforscht. Er hat dann 2013 in der Arbeitsgruppe von Jun.-Prof. Dr. Katharina Göllner und Prof. Dr. Uwe Conrath in Aachen promoviert (summa cum laude) und seine sehr erfolgreichen Arbeiten dort als Postdoc fortgeführt. Zuzeit leitet Herr Dr. Langenbach die Arbeitsgruppe Agbiotech in der Abteilung von Prof. Conrath. Schon während seiner Promotion hat sich Herr Langenbach intensiv mit den genetischen und biochemischen Grundlagen der Nichtwirtresistenz von Ackerschmalwand gegenüber dem Asiatischen Sojabohnenrostpilz (ASR) Phakopsora pachyrhizi beschäftigt. Damals legte er die Basis für die Ausarbeitung der Rolle von niedermolekularen Sekundärmetaboliten und den entsprechenden Metabolismusgenen für die Resistenz gegen Ausbreitung des Pilzes im Blattgewebe. Diese und weitere Gene führten dann weiter zur Etablierung von partieller ASR Resistenz in Sojabohnen durch erfolgreiche Translation des Wissens aus der Modell- in die Kulturpflanze. In einem zweiten interdisziplinären Ansatz versucht Herr Dr. Langenbach die Oberfläche von Pflanzenblättern für den Pflanzenschutz zu funktionalisieren. Dabei werden neuartige chimäre Proteine genutzt, die sich auf der einen Seite in die Kutukula der Pflanze einlagern und so regenfest auf der Blattoberfläche verweilen. Auf der anderen Seite des Peptides können sich zum Beispiel antifungale Peptide befinden. Diese bifunktionalen Proteine reduzieren dann tatsächlich die Entwicklung von ASR. Das Prinzip der Regenfestigkeit ist dabei viel­versprechend und wird ggf. auch in anderen Formen des biologischen oder chemischen Pflanzenschutzes eingesetzt werden können. Dabei könnte es beitragen, die Wirkstoff am Ort ihrer gewünschten Wirkung zu fixieren und so helfen, Wirkstoffmengen und Umwelteintrag von Pflanzenschutzmitteln zu verringern. Herr Dr. Langenbach hat seine Forschungsarbeiten in zahlreichen peer-reviewed Original- und Übersichtsartikeln in hochklassigen Zeitschriften publiziert und seine Arbeit erfährt große Aufmerksamkeit im Bereich des Wissenschaftsjournalismus. Das insgesamt hat die DPG bewogen, dem Vorschlag aus den Reihen unserer Mitglieder zu folgen, und Herrn Dr. Langenbach den Julius Kühn-Preis 2020 zu verleihen, wozu wir ganz herzlich gratulieren.

 Quelle: Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V.

Weitere Informationen