Bioeconomy Science Center
Forschung und Kooperation für nachhaltige Bioökonomie
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Forschung und Kooperation für nachhaltige Bioökonomie

1. öffentliches BioSC-Symposium "Towards an Integrated Bioeconomy"

Am 21. November 2016 fand das erste vom Bioeconomy Science Center (BioSC) organisierte öffentliche Symposium unter dem Thema „Towards an Integrated Bioeconomy“ im Maternushaus in Köln statt. Rund 170 Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen und Vertreter aus der Industrie diskutierten Perspektiven und Ziele für die Entwicklung einer integrierten und nachhaltigen Bioökonomie unter verschiedenen Gesichtspunkten.

 

Photos: FZ Jülich

Zu Beginn der Veranstaltung erörterte Frau Prof. Regina Birner (Universität Hohenheim, Mitglied im Bioökonomierat) in ihrem Keynote-Vortrag die Frage, warum eine integrierte Bioökonomie dringend benötigt wird. In einer abschließenden Podiumsdiskussion hatte das Auditorium die Möglichkeit, diese und weitere Fragen zur Implementierung der integrierten Bioökonomie mit internationalen Fachleuten zu diskutieren.

Aktuelle Ergebnisse interdisziplinärer Forschungsprojekte wurden durch Vorträge von internationalen externen Experten und Wissenschaftlern des BioSC in drei Themensessions vorgestellt.

In der Session „Innovations for plant production and resource management“ präsentierte Prof. Georg Groth (HHU Düsseldorf) das BioSC-Projekt „RIPE“, bei dem mittels Nanogel-Containern reifeverzögernde Substanzen auf Früchten freigesetzt werden, um ein vorzeitiges Verderben zu verhindern. Prof. Oliver Ebenhöh (HHU Düsseldorf) stellte das BioSC-Projekt „AlgalFertilizer“ vor, das darauf abzielt, mit Hilfe von Mikroalgen Phosphat aus Abwasser zurückzugewinnen und als Dünger einzusetzen. Prof. Dierk Scheel vom IPB Halle präsentierte seine Forschungsarbeiten zur Pathogenresistenz bei Nutzpflanzen. Abschließend stellte Dr. Frank Wolter von der NPZ Innovation GmbH (Halle) die Sicht eines Züchtungsunternehmens auf das Themenfeld dar.

In der zweiten Session „Green value chains – processes and products from biomass“ präsentierte Dr. Holger Klose (RWTH Aachen) das BioSC-Projekt „OrCaCel“, in dem es um die optimale Kombination von Produktion und Analytik mehrjähriger Biomassepflanzen und deren Aufschluss im OrganoCat-Verfahren für den Einsatz in Bioraffinerien ging. Prof. Andreas Pfennig von der Université de Liège analysierte den Land- und Energiebedarf für verschiedene Produkte aus verschiedenen Quellen von Biomasse. Prof. Jörg Sauer vom KIT präsentierte das Projekt „bioliq“, bei dem im Pilotmaßstab synthetische Kraftstoffe aus Biomasse produziert werden. Abgeschlossen wurde die Session wiederum mit einem BioSC Projekt: Dr. Alexandra Wormit (RWTH Aachen) stellte „InducTomE“ vor, die Etablierung einer zusätzlichen Wertschöpfungskette im Gartenbau durch die Gewinnung sekundärer Pflanzenstoffe aus Tomatengrün.

In der dritten Session „Socioeconomic perspectives within a sustainable bioeconomy“ zeigte Prof. Carl Johan Lagerkvist von der Swedish University of Agricultural Sciences in Stockholm am Beispiel von Produkten aus gentechnisch veränderten Nutzpflanzen, aufgrund welcher Kriterien und Rahmenbedingungen Konsumenten ihre Kaufentscheidungen treffen. Prof. Jan Börner (ZEF, Universität Bonn) präsentierte das BioSC-Project „Econ-BioSC“, in dessen Rahmen Szenarien zu globalen Biomasse-Handelsströmen analysiert wurden. Schließlich stellte Dr. Sina Leipold von der Universität Freiburg das Project „Circulus“ vor, das untersucht, wie ein neues Konzept - z.B. Bioökonomie - Eingang findet in den gesellschaftlichen Diskurs und in Entscheidungen in Wirtschaft und Politik.

Ein wichtiger Programmpunkt des Symposiums war die Würdigung des Beitrags des BioSC zur Bereitstellung innovativer Alternativen für endliche Ressourcen sowie zur Ausbildung von inter- und transdisziplinär qualifiziertem wissenschaftlichen Nachwuchs mit der offiziellen Aufnahme in die Leistungsschau KlimaExpo.NRW durch Herrn Dr. Dornbusch.

Das nächste BioSC-Symposium ist für den 27. November 2017 geplant und wird wieder im Maternushaus in Köln stattfinden.

Programm des 1. BioSC-Symposiums