Wesentliche Voraussetzung zur erfolgreichen Implementierung einer wissensbasierten Bioökonomie und der zugehörigen Forschung ist die Integration verschiedenster Forschungsdisziplinen und die Bündelung hochrangiger wissenschaftlicher Expertise in einem integrativen Gesamtansatz. Die RWTH Aachen, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHUD), die Friedrich-Wilhelms Universität Bonn und das Forschungszentrum Jülich haben seit langem herausragende Forschungsaktivitäten in zahlreichen Themenfeldern der Bioökonomie und bilden daher eine exzellente Forschungslandschaft in einem starken Bioökonomie-orientierten Industrieumfeld in Nordrhein-Westfalen. Die Universitäten und das Forschungszentrum Jülich haben auf Basis einer gemeinsamen Strategie und unter Einbezug bestehender wissenschaftlicher Netzwerke und Kooperationen ein Konzept entwickelt, in dem alle relevanten Wissenschaftszweige zur Bereitstellung von Biomasse und biobasierten Produkten und Prozessen im Wertschöpfungsnetzwerk Bioökonomie in einem international sichtbaren und derzeit einmaligen Kompetenzzentrum – dem Bioeconomy Science Center – in NRW vertreten sind.
Zentrale Themen im BioSC sind die nachhaltige Produktion von Pflanzen als Nahrungs- und Futtermittel und Biomasse, neue bio-/chemokatalytische und biotechnologische Methoden und Prozesse zur Umsetzung von nachwachsenden Rohstoffen in Wertstoffe wie z.B. Feinchemikalien, Proteine, Enzyme, Biopolymere, Biokraftstoffe. Ebenso werden Fragestellungen der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit der Bioökonomie und ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz bearbeitet. Eine enge Kooperation mit der Industrie soll eine wirtschaftliche Umsetzung der Forschungsergebnisse beschleunigen. Das BioSC umfasst aktuell ca. 1900 Mitarbeiter aus 67 Mitgliedsinstituten aus den Partnereinrichtungen.
In den verschiedenen Themenfeldern der Bioökonomie sind Lehre und Ausbildung ein Kernelement des BioSC. Damit leistet das BioSC einen wichtigen Beitrag zur interdisziplinären Ausbildung der bereits heute dringend benötigten Fachkräfte in allen Bereichen der wissensbasierten Bioökonomie.
Das Bioeconomy Science Center basiert auf einer integrierte Struktur aus Grundlagenforschung, anwendungsorientierter und industrienaher Forschung, die Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften umfasst und ist über die Säulen des Wissenschaftssystems hinweg auf die Mission der Nachhaltigen Bioökonomie fokussiert. Mit dieser integrativen Struktur schafft das BioSC die technologischen und wissenschaftlichen Grundlagen, die für eine erfolgreiche Umsetzung einer nachhaltigen Bioökonomie benötigt werden.
Im Bioeconomy Science Center werden wissenschaftliche Kompetenz, Ressourcen und innovative Infrastrukturen als Basis für Forschung und Technologietransfer gebündelt. In der Forschung werden Synergien verwirklicht, integrative Ansätze und gemeinsame Technologieplattformen für die Mission Bioökonomie entwickelt und damit die Chance ergriffen, internationaler Innovationsführer in diesem Zukunftsfeld zu werden.
Im Bioeconomy Science Center werden wesentliche Felder der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung umgesetzt. Das BioSC bündelt und erweitert die bereits vorhandenen herausragenden Kompetenzen in der Bioökonomie-Forschung in NRW. Eine entsprechende forschungspolitische Unterstützung könnte das BioSC zu einem innovativen Leuchtturmprojekt mit internationaler Ausstrahlung werden lassen. Es wäre damit das Fundament für die Einwerbung von öffentlichen und privaten Fördermitteln sowie ein Kristallisationspunkt für weitere exzellente nationale und internationale Kooperationen.
Das wichtigste Element des BioSC ist die Arbeit in und zwischen den beteiligten wissenschaftlichen Arbeitsgruppen. Sie decken die wichtigsten Themenfelder in den Forschungsschwerpunkten und Querschnittsthemen des BioSC ab. Die beteiligten Institute sichern die hohe wissenschaftliche Qualität, die in interdisziplinären und auf die Lösung von Schlüsselfragen der Bioökonomie orientierten Projekten, entlang der Strategie des BioSC gebündelt wird.
Die Versammlung der Vertragspartner entscheidet über Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung für das BioSC.
Die wissenschaftlichen Leiter der Institute (Core Groups) bilden das Direktorium. Das Direktorium berät und beschließt über die strategisch-wissenschaftliche Schwerpunktsetzung innerhalb des BioSC (z.B. Abstimmung bei Berufungen) in Abstimmung mit den strategisch-wissenschaftlichen Leitlinien der beteiligten Institutionen und im Einvernehmen mit den Vertragspartnern.
Das Direktorium wählt aus seinen geborenen Mitgliedern das Geschäftsführende Direktorium, welches aus vier wissenschaftlichen Leitern besteht, für die zudem jeweils ein Stellvertreter gewählt wird. Das Geschäftsführende Direktorium koordiniert und setzt die konkreten Maßnahmen zur integrativen und strategischen Entwicklung des BioSC um. Geschäftsführende Direktoren sowie deren Stellvertreter sind derzeit:
Geschäftsführender Direktor |
Stellvertreter |
Partnereinrichtung |
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Prof. Dr. Ulrich Schurr | Prof Dr. Michael Bott (Vertretung W. Wiechert) |
FZ Jülich | ||
Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg |
Prof. Dr. Andreas Jupke | RWTH Aachen | ||
Prof. Dr.Wulf Amelung |
Prof. Dr. Daniel Hermann | Universität Bonn | ||
Prof. Dr. Georg Groth | Prof. Dr. Jörg Pietruszka | HHU Düsseldorf |
Prof. Dr. Daniel Hermann
Prof. Dr. Georg Groth
Dem Geschäftsführenden Direktorium ist die BioSC Geschäftsstelle unterstellt, die dieses in seinen Aufgaben und Zielen unterstützt und das BioSC zentral begleitet.
Darüber hinaus wird ein Wissenschaftlicher Beirat aus nationalen und internationalen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und weiteren Bereichen der Gesellschaft berufen, der das Direktorium und die Vertragspartner in übergreifenden strategischen Fragen der Entwicklung berät.
Mitgliedes des Beirats | |
Dr. Léon BROERS | KWS SAAT SE, Einbeck |
Prof. Dr. Josef GLÖßL |
Direktor am Department für Angewandte Genetik und Zellbiologie, Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Österreich |
Prof. Dr. Thomas MÜLLER-KIRSCHBAUM |
Mitglied des Vorstandes, Henkel AG & Co.KGaA, WR Global Research & Development, Düsseldorf |
Prof. Dr. Andreas PFENNIG |
Director at the Department of Chemical Engineering, University of Liège, Belgium |
Gäste im Beirat | |
Ministerialdirigentin Oda KEPPLER | Leiterin UA 7.2 - Nachhaltigkeit und Zukunftsvorsorge, BMBF |
N.N. | Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW |