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Für eine nachhaltige Bioökonomie

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Für eine nachhaltige Bioökonomie

Nachhaltige Bioökonomie

Konzept und Relevanz

Die Bioökonomie umfasst alle wirtschaftlichen Sektoren, die die Produktion, Verarbeitung und Nutzung biologischer Ressourcen (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen) zum Ziel haben, z.B. die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln, die Bereitstellung von Biomasse als Rohstoff und die Herstellung von biobasierten Chemikalien und Materialien sowie Bioenergie.

In ihrer Ausprägung der wissensbasierten Bioökonomie soll durch die integrierte Nutzung des Wissens über die biologischen Ressourcen und Prozesse eine nachhaltige Nutzung der begrenzten Ressourcen erzielt werden. Dabei finden die ökonomische, ökologische und soziale Dimensionen der Nachhaltigkeit Berücksichtigung wie zum Beispiel bei der Bewältigung des Klimawandels oder beim demographischen Wandel.

Nachhaltige Bioökonomie für das 21. Jahrhundert

Seit das Konzept der wissensbasierten Bioökonomie (Knowledge-Based Bioeconomy, KBBE) erstmals 2005 in Europa veröffentlicht wurde, hat die Vision der Bioökonomie weltweit Eingang in strategische Planungen führender Staaten gefunden. 2020 hatten bereits 54 Staaten Bioökonomie-relevante Politikstrategien auf den Weg gebracht.

Die neueren Strategien sind zunehmend auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen von 2015 ausgerichtet (SDGs – Sustainable Development Goals). Die Konzepte und Lösungsansätze der nachhaltigen Bioökonomie tragen zu elf der siebzehn SDGs bei.

In Europa sind sowohl die Mitgliedstaaten der EU als auch die europäische Kommission weitreichende Verpflichtungen im Hinblick auf eine nachhaltige Bioökonomie eingegangen. Sie spielt inzwischen eine wesentliche Rolle in verschiedenen Strategien und Umsetzungsrichtlinien der EU und ist ein fester Bestandteil in der europäischen Forschungsförderung. Auch hat sie eine treibende Rolle für die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft (Circular Economy). Der im Dezember 2019 vom neuen Europarat verabschiedeten „European Green Deal“ hat zahlreiche Leitlinien der Bioökonomie zum Ziel.

Deutschland nimmt bei der Entwicklung von Politik- und Forschungsstrategien zur Bioökonomie eine internationale Vorreiterrolle ein. Die Bundesregierung richtete bereits 2009 den Nationalen Bioökonomierat ein, der seither die Politik berät. Die Hightech-Strategie der Bundesregierung adressiert seit längerem zahlreiche Aspekte der Forschung für eine zukünftige Bioökonomie. Nach der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 (BMBF, 2010) und der Nationalen Politikstrategie Bioökonomie (BMEL, 2013) veröffentlichte die Bundesregierung im Januar 2020 die Nationale Bioökonomiestrategie, die die bisherigen Aktivitäten bündelt. Um eine offene Diskussion zu fördern und alle gesellschaftlichen Gruppen anzusprechen und einzubinden, wurde Bioökonomie als Thema des Wissenschaftsjahres 2020/21 ausgewählt.

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