INRES-Gartenbauwissenschaften verfolgt das Ziel, ganzheitliche Systemanalyseansätze in den Agrarwissenschaften zu etablieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Unterstützung von gartenbaulichen Entscheidungen unter Berücksichtigung von Risiken und Unsicherheiten. Darüber hinaus untersucht die Gruppe Auswirkungen des Klimawandels auf gartenbauliche Produkte und Wertschöpfungsketten, wobei Dormanzprozesse bei Obstbäumen momentan im Mittelpunkt stehen. Daneben befasst die Gruppe sich mit i) der Optimierung des Pflanzengesundheitsmanagements, wobei der Schwerpunkt auf den kritischen Problem des Produktionssystems liegt und die agrochemische Belastung des Produktionssystems und die Umweltverschmutzung verringert werden, und ii) der Verbesserung der Qualität von Gartenbauprodukten und der Berücksichtigung des wirtschaftlichen Mehrwerts durch sekundäre Inhaltsstoffen in Gemüsekulturen.
Konkrete aktuelle Forschungsthemen sind:
• Modellierung von Dormanzprozessen in Obstbäumen
• Vorhersage von Klimafolgen für Obstbäume der gemäßigten Breiten an warmen Standorten
• Entwicklung von Modellierungs-Werkzeugen für die Phänologie-Analyse
• Erschließung entscheidungstheoretischer Ansätze für die Agrarwissenschaften
• Entwicklung von Modellierungs-Werkzeugen für die Entscheidungsanalyse
• Modellierung von Zierpflanzenwertschöpfungsketten in Deutschland
• Unterstützende Analyse von Landnutzungsentscheidungen
• Analyse von durch Agroforstsysteme erbrachten Ökosystemdienstleistungen
• Quantifizierung und Bewertung der Wechselwirkungen mit der Pflanzengesundheit
• Quantifizierung und Bewertung der sekundären Inhaltsstoffe in Gemüsekulturen
INRES-Gartenbauwissenschaften vertritt alle Aspekte des Gartenbaus in Forschung und Lehre. Da es sich hierbei um ein sehr weites Aufgabengebiet handelt, entwickelt und verwendet die Gruppe Forschungsansätze, die die Analyse komplexer, nicht vollständig verstandener Systeme ermöglichen. Hierfür kommen Methoden aus der Entscheidungsanalyse zum Einsatz. Diese Ansätze versprechen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Ressourcenschutz und in der Bewertung von Nachhaltigkeit, Risiken und gesellschaftlichen sowie ökonomischen Auswirkungen von bestehenden oder neuen bioökonomischen Wertschöpfungsketten. Die Gruppe bearbeitet bioökonomische Herausforderungen mit Hilfe der Systemmodellierung, und mittels der systematischen Erfassung vorhandenen Wissens. Ferner gehören die Untersuchung und Modellierung von Dormanzprozessen bei Obstbäumen zu den Arbeitsgebieten.
Die Gruppe untersucht außerdem Wechselwirkungen zwischen Pflanzenoberflächen und Agrochemikalien, um zu besserer Pflanzengesundheit mit gleichzeitiger Verringerung der Kupferapplikationen in gartenbaulichen Produktionssystemen beizutragen. Ein weiteres Thema ist es, die Nutzbarkeit von sekundären Inhaltsstoffen in gartenbaulichen Kulturen für bioökonomische Wertschöpfungsketten zu untersuchen.