Das Bioeconomy Science Center (BioSC) veranstaltete am 22. August 2022 im Bonner Universitätsforum das International Forum “Bioeconomy – a multidimensional concept in a world of change“ anlässlich des 80. Geburtstags von Dr. Dr. h.c. Christian Patermann, dem „Vater“ der Bioökonomie. Mit der Unterstützung weiterer Organisatoren, unter anderem dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) und dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) des Landes Nordrhein-Westfalen, wurde ein vielseitiges Programm aus hochrangigen Grußworten, einer Keynote zum Thema „Ethics of Transformation“ des Philosophen Prof. Dr. Markus Gabriel und internationalen Fachvorträgen geboten. Videobotschaften, Panel-Gespräche und Musik ergänzten das Programm. Über 100 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Ministerien erlebten mit Christian Patermann einen bereichernden Tag, der neue wissenschaftliche Zusammenhänge, multidisziplinäre Konzepte und Vernetzungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Bioökonomie offenbarte
Der 80. Geburtstag des Wegbereiters der wissensbasierten Bioökonomie (KBBE, knowlegde-based bio-economy), in Europa Dr. Dr. h.c. Christian Patermann, bot Anlass, die Entwicklung der Bioökonomie in Europa, in NRW und global rückblickend, aktuell und vor allem vorausschauend zu beleuchten. Hierbei wurde nicht nur das herausragende Engagement Christian Patermann‘s und erzielte Ergebnisse, sondern auch notwendige Aufgaben und Potentiale für die Zukunft aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert.
Zunächst wurden notwendige ethische Rahmen für eine erfolgreiche Implementierung der Bioökonomie gesteckt. Unter anderem gab der Philosoph Prof. Markus Gabriel von THE NEW INSTITUTE in Hamburg dazu einige ungewohnte Denkanstöße, die offenlegten: „Eine erfolgreiche Transformation zu erreichen, ist nicht so einfach.“
Internationale Sprecher aus Frankreich, Dänemark und Österreich teilten Ihre Einschätzung, dass die Überführung von Innovationen in die Wirtschaft besonderer Beachtung bedarf. Vertreter der Europäischen Kommission und des International Advisory Council Global Bioeconomy beleuchteten die relevante Rolle von Clustern und Strategien für die Entwicklung der Bioökonomie in Europa und global. Vertreter aus der Region Aachen, Köln, Jülich und gesamt NRW konkretisierten diese Perspektive für regionale Ansätze in NRW und z.B. für den Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier.
Weitere persönliche Einschätzungen wurden im Podiumsgespräch durch die Preisträgerin des Christian Patermann-Preises aus dem Jahr 2022, Jun.-Prof. Dr. Sandra Venghaus (RWTH Aachen University, DE), Dr. Andreas N. Kleinschmit von Lengefeld (Homo Silvestris Europae, FR), Dr. Dr. h.c. Christian Patermann (European Commission, ret., DE) und Michael Nettersheim, European Circular Bioeconomy Fund, DE) geteilt.
Neben den wissenschaftlichen Diskussionen zu den Fachvorträgen stand das Netzwerken der über 100 nationalen wie internationalen Experten und Akteure aus den verschiedenen Bereichen im Vordergrund der eintägigen Präsenzveranstaltung. In den Pausen und beim Networking Dinner fand in entspannter Atmosphäre mit musikalischer Begleitung ein reger inhaltlicher Austausch und Würdigung des Jubilares Dr. Dr. h.c. Christian Patermann und seinen Verdiensten für die Bioökonomie statt.
Fotos: Forschungszentrum Jülich