Forschen • Ausbilden • Vernetzen
Für eine nachhaltige Bioökonomie

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Für eine nachhaltige Bioökonomie

9. BioSC Forum am 17. Mai 2023 in Jülich

Rund 100 BioSC-Mitglieder versammelten sich am 17. Mai 2023 zum neunten BioSC Forum, dem jährlichen internen Retreat, um sich über die Entwicklungen im vergangenen Jahr und neue Forschungsergebnisse auszutauschen. Neben der Vorstellung aller laufenden Projekte im Rahmen des NRW-Strategieprojekts BioSC gab es Vorträge zu erfolgreichen wissenschaftlichen Weiterentwicklungen aus vorangegangenen BioSC-Aktivitäten sowie einen Überblick zu BioSC-Initiativen im Bereich Ausbildung und frühe Karriere. Zudem hatten die Leiter der in den vergangenen zwei Jahren aufgenommenen Core Groups sowie neu integrierte Juniorprofessoren die Möglichkeit, sich in Pitches vorzustellen und so ihre Vernetzung im BioSC zu stärken.

Nach der Begrüßung durch Ulrich Schurr (Forschungszentrum Jülich ) und die Vorstellung neuer BioSC Core Groups und neuer Juniorprofessoren starteten die wissenschaftlichen Sessions, die nach den Fokusthemenfeldern des BioSC gegliedert waren (Modulare Biotransformationen zur Herstellung von Wertstoffen, Innovationen als Treiber biobasierter gesellschaftlicher Transformationen, Smartes Management der Pflanzenproduktion und Integrierte Bioraffinerien für nachhaltige Prozesse und Produkte). Alle laufenden Seed Fund- und Boost Fund-Projekte sowie Doktorandenprojekte wurden von den Projektkoordinatoren präsentiert. Ergänzende Posterpräsentationen ermöglichten zudem den persönlichen Austausch zu Forschungsfragen. Die Inhalte aller BioSC Forschungsprojekte sind auf der BioSC Homepage dargestellt (https://www.biosc.de/forschen).

Zu Beginn jeder Session wurde ein Beispiel für erfolgreiche Weiterentwicklungen von BioSC-Aktivitäten vorgestellt. So stellte Prof. Michael Feldbrügge (HHU Düsseldorf) den SFB MiBiNet vor, der die Gemeinschaften von Mikroorganismen zum Thema hat. Kooperationspartner sind das Forschungszentrum Jülich, die RWTH Aachen, die Universitäten Bielefeld und Köln sowie das MPI für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln. 15 der 29 Projektleiter sind Mitglieder des BioSC, in dem ein großer Teil der notwendigen Kollaborationen auf den Weg gebracht wurde.

Prof. Jan Börner von der Universität Bonn präsentierte den erfolgreichen Verlauf von dem Seed Fund-Projekt Econ-BioSC (Biomass flows and technological innovation in the bioeconomy: A global scenario analysis, 2015-2016) über weitere Projekte wie STRIVE (Sustainable TRade & Innovation Transfer in the BioEconomy) hin zu dem EU HorizonEurope Projekt CLEVER (Creating leverage to enhance biodiversity outcomes of global biomass trade) und ging dabei auf tagesaktuelle politische Entwicklungen zu Importregeln zum Schutz des Regenwaldes ein. Fokus der Forschungsaktivitäten ist die Bewertung der Nachhaltigkeit von Bioökonomie.

Dr. Caspar Langenbach, Mitarbeiter der RWTH Aachen und der AgPrime GmbH, berichtete von Arbeiten zur Identifizierung pflanzengesundheitsfördernder Wirkstoffe. Im BioSC Boost Fund-Projekt PrimACs (Priming-active compounds for plant protection, 2015-2017) wurde ein Screening-System für „primende“ (das Immunsystem der Pflanzen stärkende) Stoffe etabliert und vielversprechende Substanzen identifiziert. Diese Ergebnisse wurden zur Einwerbung weiterer Drittmittel, z.B. dem Bioeconomy International Projekt PrimACrop, genutzt und motivierten ebenso zur Gründung des Unternehmens AgPrime.

Marcel Gausmann vom Lehrstuhl für Fluidverfahrenstechnik der RWTH Aachen berichtete über das Projekt ExCryst – Electrochemically induced crystallization. Die elektrochemisch induzierte Kristallisation wurde als Downstream-Option für die Produktion von L-Alanin und Bernsteinsäure bereits im BioSC FocusLab HyImPAct (2018-2021) entwickelt. Vorteile sind die ökologische Produktion von biotechnologisch erzeugten Carbonsäuren und die Vermeidung von Abfallstoffen. Anschlussprojekte sind die Innovationslabore E-HyBio und ZeTA im Rahmen der BMBF-Strukturförderung für das Rheinische Revier. Das ExCryst Projekt wurde von einer Experten Jury aus Akademia und Industrie im Rahmen des RWTH Innovation Sprints ausgewählt. Ziel ist hier die Überführung des vorhandenen Laborreaktors in den Pilotmaßstab zur Testung industrieller Anwendungen.

Die Vorträge von Prof. Ingar Janzik und Dr. Heike Slusarczyk zum Thema Ausbildung und frühe Karriere beleuchteten Entwicklungen wie z.B. die Initiierung des neuen GENERATION B(ioeconomy) - Mentoring Programms, ein innovatives Pilotprojekt der Boll-Stiftung und des BioSC, das einen Nachwuchsforschungs- und einen Mentoring-Teil kombiniert. Alle weiteren Informationen zu BioSC Aktivitäten im Bereich Education befinden sich auf der BioSC Homepage (https://www.biosc.de/ausbilden). Ansprechpartnerin ist Prof. Dr. Ingar Janzik (email: i.janzik@fz-juelich.de).

Das neunte BioSC Forum zeigte eindrucksvoll, welch herausragenden Forschungsarbeiten im BioSC entstehen. Die Veranstaltung bot den Rahmen für intensive Diskussionen und hat zur weiteren interdisziplinären Vernetzung im BioSC beigetragen.