Forschen • Ausbilden • Vernetzen
Für eine nachhaltige Bioökonomie

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Für eine nachhaltige Bioökonomie

10. BioSC Forum am 12. März 2024 in Jülich

Zum zehnten BioSC Forum, dem jährlichen internen Retreat des BioSC, versammelten sich am 12. März 2024 über hundert BioSC Mitglieder. In zahlreichen Projektvorträgen, Posterpräsentationen, Podiumsdiskussionen und Round tables gab es vielfältige Möglichkeiten sich über laufende Projekte und Aktivitäten des BioSC auszutauschen und diese weiterzuentwickeln. Zudem gab es einen Überblick zu BioSC-Initiativen im Bereich Ausbildung und frühe Karriere. Zu diesem Bereich zählt auch die erstmals veranstaltete PhD Student Competition, in der Ideen der DoktorandInnen zur inhaltlichen Vernetzung mit laufenden BioSC Projekten prämiert wurden.

Nach der Begrüßung durch Ulrich Schurr (Forschungszentrum Jülich | Mitglied des Geschäftsführenden Direktoriums des BioSC) richtete sich Peter Jansens (Vorstandsmitglied des Forschungszentrum Jülich) an das Auditorium. Er hob unter anderem hervor, wie die Bioökonomie und das BioSC auch im regionalen Kontext insbesondere im Rahmen des Strukturwandels im Rheinischen Revier eine bedeutsame Rolle spielen.

Die drei Sessions boten Beiträge aus Forschungsaktivitäten in ausgewählten Projekten des NRW Strategieprojekt BioSC. In der ersten Session zum Thema „Plant nutrition and protection“ wurden die Projekte NewBIAS, P3roLucasProRNA und ASHtoCASH vorgestellt. Die Präsentationen gaben Einblicke in Bodenverbesserung durch Biokohle, alternative Kulturpflanzen wie Lupinen und Pflanzenschutz-Maßnahmen und deren Regulierung.

Zum Thema „Contributions to biorefinery concepts“ wurden in der zweiten Session die Projekte MetaProcess, ToxPot, PREDIGValorCO2 und LEDCyans vorgestellt. Der Ausschnitt aus biokatalytischen Prozessen, der Nutzung von Nebenströmen und nachwachsenden Rohstoffen, Simulationsanwendungen, Gasfermentationen und phototrophen Kultivierungen, zeigte eindrucksvoll die Breite der Themen in diesem Bereich.

In der dritten Session „Challenges in transfer, market entry & sustainability assessment“ wurden neben den technologischen Herausforderungen die sozioökonomischen Forschungsansätze aus den Projekten SurfIn, MK-ScaLoop, BioPlastiCyclePepTechFruit und FABIOS hervorgehoben. Die Entwicklung einer neuen Technologie muss mit den Entwicklungen am Markt, sowie den Verbraucherbedürfnissen in Einklang gebracht werden. Eine große Hürde für einen Markteintritt biobasierter Innovationen ist die Hochskalierung und  Weiterentwicklung der Produkte und Prozesse in den Produktionsmasstab, die derzeit oftmals aufgrund fehlender Investitionen für die dafür notwendigen Technologiereifheitsgrade nicht erreicht werden kann. In mehreren Vorträgen wurde auf die  Relevanz dieses sog. „Valley of Death“  hingewiesen. Weitere Themen waren die Betrachtung und Bewertung von Gesamtprozessketten mittels Life-Cycle-Costing (LCC) und Life-Cycle-Assessment (LCA). Bei FABIOS wird die Rolle von Landwirtschaftsverbänden bei der Umsetzung von Bioökonomie-Themen in die Praxis untersucht.

In den Postersessions wurden die Inhalte aller laufenden Projekte präsentiert und es gab ausreichend Gelegenheit zum persönlichen Austausch zu Forschungsfragen. Die Inhalte aller BioSC Forschungsprojekte sind auf der BioSC Homepage dargestellt. (https://www.biosc.de/forschen).

Diskussionen zu Inhalten, Chancen und Herausforderungen der Bioökonomie und des BioSC fanden sowohl in Podiumsdiskussionen sowie in kleinerer Runde an den Roundtables statt. Hervorgehoben wurden unter anderem die hervorragende Interdisziplinärität des BioSC sowie die Wichtigkeit der Praxisnähe und geeigneter politischer Rahmenbedingungen.

Heike Slusarczyk, Leiterin der BioSC Geschäftstelle, informierte über aktuelle Entwicklungen des BioSC. Ingar Janzik beleuchtete im Speziellen die Aktivitäten im Bereich Ausbildung und frühe Karriere. In diesem Jahr wurde erstmalig die PhD Student Competition durchgeführt, bei der DoktorandInnen im Vorfeld oder am Veranstaltungstag selbst, die Möglichkeit bekamen, die eigenen Forschungsthemen und laufenden Projekten aus dem NRW Strategieprojekt BioSC zu verknüpfen. Die PhD StudentInnen präsentierten sich anschließend mit Ihren Ideen dem Auditorium. Meike Sauerland, Nil Güreli und Johanna Rütt gaben ein hervorragendes Beispiel für die mögliche Weiterführung dieses Wettbewerbs in den nächsten Jahren.

Über alle BioSC Aktivitäten im Bereich Education informieren wir auf der BioSC Homepage (https://www.biosc.de/ausbilden). Ansprechpartnerin ist Prof. Dr. Ingar Janzik (email: i.janzik@fz-juelich.de).

Das zehnte BioSC Forum zeigte erneut den hohen wissenschaftlichen Wert der interdisziplinären Forschung im BioSC. Intensive Diskussionen über den gesamten Tag dienten als Ausgangspunkt zum Ausbau der interdisziplinären Vernetzung der Wissenschaftler und der Weiterentwicklung des BioSC.