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Für eine nachhaltige Bioökonomie

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III. Bioökonomie und Gesellschaft

 

Titel des Vortrags:

Bioökonomie und die SDGs in Südamerika: Möglichkeiten und Herausforderungen für internationale Forschungskooperation

Foto: Privat

Dr. Karen Siegel

Universität Münster

 

Bioökonomie und die SDGs in Südamerika: Möglichkeiten und Herausforderungen für internationale Forschungskooperation

Diese Präsentation stellt das internationale und interdisziplinäre SABio Projekt vor. Das Projekt "Transformation und Nachhaltigkeits-Governance in Bioökonomien Südamerikas" (SABIO) untersucht inwieweit und auf welche Weise die Entwicklung von Bioökonomien in Argentinien, Brasilien und Uruguay einen Übergang zu einer integrativen und nachhaltigen Entwicklung unterstützen kann. Südamerika zählt heute zu den bedeutendsten Regionen für die Produktion biobasierter Rohstoffe. Allerdings stellt die Entwicklung nachhaltiger Bioökonomien im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) komplexe Governance-Herausforderungen. Einerseits streben viele Staaten Südamerikas einen weiteren Ausbau ihrer bioökonomischen Sektoren an, aber anderseits birgt ein solcher Ausbau ohne eine explizite Nachhaltigkeitsstrategie hohe sozioökomische und ökologische Risiken. Das Projekt arbeitet an der Schnittstelle von Agrarökonomie und Politikwissenschaft mit dem Ziel, die politische und wirtschaftliche Governance bioökonomischer Transformationsprozesse in Südamerika systematisch und wissensbasiert zu unterstützen. Erste Forschungsergebnisse des Projekts zeigen, dass trotz einiger regionaler Ähnlichkeiten die Entwicklung von Bioökonomiestrategien in Argentinien, Brasilien und Uruguay sehr unterschiedlich abläuft und von vielfältigen Akteuren geprägt wird. Während in Uruguay staatliche Förderung und die Zusammenarbeit zwischen mehreren Ministerien eine wichtige Rolle spielt, ist in Argentinien der Privatsektor ausschlaggebend. In Brasilien dagegen wird der Ansatz der Bioökonomie sowohl von einigen zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgegriffen als auch von Teilen der Wirtschaft und der Regierung, allerdings teilweise mit sehr unterschiedlichen bis hin zu gegensätzlichen Prioritäten. Die Präsentation zeigt Beispiele der Kooperation mit Stakeholdern in Südamerika, zum einen um die uruguayische Regierung bei der Entwicklung eines Action Plans zur Umsetzung der Bioökonomiestrategie zu unterstützen, und zum anderem um einen Austausch über Best Practices und Herausforderungen von Start-Ups und KMUs im Bereich Ernährung und Landwirtschaft in Argentinien zu fördern. Im Anschluss daran wird aufgezeigt, welche Chancen und Herausforderungen die Entwicklung von Bioökonomiestrategien in Südamerika in Bezug auf das Erreichen der SDGs darstellt.