Forschen • Ausbilden • Vernetzen
Für eine nachhaltige Bioökonomie

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II. Von der Wissenschaft zur Anwendung

 

Titel des Vortrags:

2030 - oder: Die Erwartung an die Bioökonomie-Forschung in den nächsten 10 Jahren aus industrieller Sicht

Foto: Privat

Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum

tmk-experise, Solingen

 

2030 - oder: Die Erwartung an die Bioökonomie-Forschung in den nächsten 10 Jahren aus industrieller Sicht

Bereits seit zehn Jahren verbindet das BioSC erfolgreich Forschung, Technologie und Ausbildung. Die Bioökonomie steht dabei für zwei wesentliche Begriffe, zu denen sich heutzutage auch viele Unternehmen mehr oder weniger verbindlich verpflichtet fühlen: Circular Economy und Klimaneutralität. Von politischer Seite kommt starke Unterstützung aus Deutschland und der EU: Die Verpflichtung zur nationalen und europäischen Klimaneutralität, der Green Deal der EU mit dem Circular Economy Action Plan und der europäischen Chemikalien-Nachhaltigkeitsstrategie. Aber auch die chemische Industrie hat bereits Ende 2019 eine Roadmap zur Klimaneutralität bis 2050 vorgelegt und dabei auch einen wachsenden Beitrag der Bioökonomie einbezogen.

 Was bedeutet das für das BioSC und die kommenden zehn Jahre aus industrieller Sicht? Die zukünftige Forschung sollte sich an fünf Prinzipien ausrichten:

(1)    Klimaneutralität:
Wenn die chemische Industrie ihre Rohstoffketten teilweise auf Produkte der Bioökonomie umstellt, muss damit mindestens perspektivisch eine Net Zero CO2-Emmission möglich sein.

(2)    Kreislauffähigkeit:
Wenn auch die Produkte der Bioökonomie selbst dem Kreislauf der Biosphäre entstammen, so ist dies für viele Hilfsmittel noch nicht der Fall. Beispiele sind Dünger und Pflanzenschutz.

(3)    Wirtschaftlichkeit:
Klimaneutrale und zirkuläre Prozesse sind aller Voraussicht nach teurer als heute, weil letztlich bisher externe Kosten internalisiert werden. Weil der gesellschaftliche Mehrwert offenbar ist, muss dennoch die Verteilung der Kosten entlang der Wertschöpfungskette betrachtet werden.

(4)    Soziale Akzeptanz:
Vorsorge- und Innovationsprinzip sind gleichwertig zu behandeln. Auch eine Bioökonomie bracht neue Technologien, die sowohl gesellschaftlich wie auch politisch angenommen werden müssen.

(5)    Technologischer Vorsprung:
Die Wirtschaft rechnet fest mit einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch die Übertragung der BioSC-Forschung in die industrielle Praxis.

 

Der Vortrag beschreibt die Prinzipien und damit mögliche Perspektiven für das BioSC für das kommende Jahrzehnt.