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Für eine nachhaltige Bioökonomie

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III. Bioökonomie und Gesellschaft

 

Titel des Vortrags:

 Zur Notwendigkeit einer nachhaltigen, transformativen und zirkulären Bioökonomie 2.0: Towards a BioWEconomy

Uwe Fritsche

Internationals Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien, IINAS, Darmstadt

 

Zur Notwendigkeit einer nachhaltigen, transformativen und zirkulären Bioökonomie 2.0: Towards a BioWEconomy

Eine grundlegende Notwendigkeit ist die Transformation des klassischen „Drei-Säulen“-Modells der Nachhaltigkeit zum Hochzeitstorten-Modell, in dem Natur die Basis bildet, Gesellschaft darauf aufsetzt und Wirtschaft einbettet. Kultur und Kunst bilden dabei wichtige Schnittstellen.
Vor diesem Hintergrund dieses Paradigmas braucht die klassische Bioökonomie ein neues Narrativ:
Eine zirkuläre, nachhaltige BioWEconomy, die eine Transformation der Abfall-, Agrar-, Fischerei- und Forstwirtschaft einschließt, stimuliert und unterstützt.
Die Einfügung des "WE" (we = all of us) in den englischen Begriff Bioeconomy zur Bildung des Begriffs BioWEconomy ist bereits eine - kleine - Transformation.
Eine BioWEconomy könnte Systemveränderungen in der Wirtschaft selbst in Richtung Nachhaltigkeit vorantreiben, da ihre Akteure ProduzentInnen, KonsumentInnen und ProsumentInnen sind: wir alle.


• Die BioWEconomy umfasst neue soziokulturelle Akteure (sharing economy) und Innovation nicht nur bei Technologien, sondern auch sozialen Praktiken.
• Kultur & Kunst sind Elemente der BioWEconomy, sowohl in Bezug auf die Bereitstellung von (gesellschaftlichen und wirtschaftlichen) Dienstleistungen als auch Mittel zur Transformation.
• Die BioWEconomy begünstigt naturbasierte Lösungen & fairen internationalen Handel. Es wird allerdings viele Experimente, Erkundungen und kritische Überprüfungen brauchen, um dorthin zu gelangen.
• Die Governance einer nachhaltigen BioWEconomy erfordert partizipative Ansätze und neue Indikatoren. Um Vertrauen zu schaffen, braucht es transparente Lieferketten und neue Verifizierungswege ("citizen science").
• Finanzierungsinstitutionen brauchen Nachhaltigkeitsprüfungen für Investitionen in die BioWEconomy - Zertifizierung ist nicht genug. Nachhaltigkeit muss Bedingung für Finanzierungen werden (EU-Taxonomie etc.) und crowd funding ermöglicht, bottom-up-Projekte mit Teilhabe zu fördern.


Die BioWEconomy braucht Ziele für 2030 und 2050, um die Transformation zu steuern. Wir müssen uns an der Erstellung der Ziele beteiligen und dabei globale Ansichten berücksichtigen.