Am 3. Juni 2016 präsentierte sich das BioSC bei der Bonner Wissenschaftsnacht, die dieses Jahr unter dem Motto „WasserWelten“ stand. Am BioSC-Stand gab es Exponate und Mitmach-Experimente zu einigen SEED FUND- und BOOST FUND-Projekten, die einen Bezug zum Gewässerschutz haben.
Rund 18.000 Gäste besuchten die zehnte Bonner Wissenschaftsnacht im Universitätshauptgebäude und im Wissenschaftszelt auf dem Münsterplatz. Zu dem diesjährigen Motto „WasserWelten“ konnte man sich zu so unterschiedlichen Themen wie der Aufbereitung von Wasser, der Wettervorhersage oder dem Weg des Wassers durch die Sedimente informieren.
Am BioSC-Stand wurden vier Forschungsprojekte präsentiert, die einen Bezug zum Gewässerschutz haben. Zum einen waren das die Projekte, die sich mit der Rückgewinnung der begrenzten Ressource Phosphat befassen. Überschüssiges Phosphat von Feldern und aus den Ausscheidungen von Nutztieren reichert sich in Gewässern an und verschiebt dort das ökologische Gleichgewicht; für die Nutzung als Dünger ist es verloren. Im Projekt AlgalFertilizer wird aktuell versucht, Phosphat aus Abwässern mit Hilfe der Mikroalgenart Chlorella vulgaris zu binden und mit der Algenbiomasse wieder Felder zu düngen. In den Projekten PhytaPhos und P-ENG wird Phosphat mit Hilfe von Enzymen aus Zuckerrübenschnitzeln bzw. aus den Raps- und Sonnenblumenpresskuchen aus Ölmühlen zurückgewonnen. Damit gelangt es nicht ins Tierfutter und letztlich nicht ins Abwasser.
Auch invasive Wasserpflanzen können die Gewässerqualität beeinträchtigen. Mit ihnen befasst sich das Projekt AquaPro, das ebenfalls vorgestellt wurde. In Europa wachsen eine Reihe invasiver Wasserpflanzen, deren Entfernung seit kurzem in einer EU-Richtlinie vorgeschrieben ist. Im Rahmen von AquaPro wird untersucht, wie die großen Mengen anfallender Biomasse als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Wertstoffen in einer Bioraffinerie genutzt werden könnten.
Die Besucher des BioSC-Standes hatten die Gelegenheit, in einem Mitmach-Experiment Phosphat aus Abwasser auszufällen und dabei Dünger für die Topfpflanzen zu Hause herzustellen. Außerdem konnten Chlorella-Algen unter dem Mikroskop betrachtet werden. Ein Exemplar einer invasiven Wasserpflanzenart wurde ebenfalls gezeigt.
Ein weiteres Thema, das adressiert wurde, war die Züchtung trockenresistenter und überschwemmungstoleranter Nutzpflanzen im Hinblick auf den Klimawandel. Zu diesem Thema wurden Wurzelbilder von Gerstenpflanzen bei unterschiedlicher Wasserversorgung gezeigt.
Der BioSC-Stand war den ganzen Abend über gut besucht. Zahlreichen Bürgerinnen und Bürger konnten Themen der Bioökonomie nahegebracht werden. Die Geschäftsstelle dankt den Core Groups, die Exponate zur Verfügung gestellt und den Stand mit betreut haben.