Zusammenfassung

Interferierende Peptide (iPs) werden in der Biochemie, der chemischen Biologie und der Pharmakologie als wirkungsvolle Substanzen für die gezielte Beeinflussung von Protein-Protein-Wechselwirkungen (PPIs) genutzt. Bislang sind mehr als 200 Peptid- oder peptidbasierte Arzneimittel für diagnostische und therapeutische Anwendungen auf den Markt gebracht worden. Obwohl das Konzept der iPs für zahlreiche PPIs in der medizinischen und pharmazeutischen Forschung erfolgreich umgesetzt wurde, wurde dem enormen Potenzial, das iPs für die gezielte Steuerung von Pflanzenwachstums- und von Entwicklungsprozessen wie Biomasseproduktion oder Saatgutentwicklung bei landwirtschaftlichen Nutzpflanzen bieten könnten, bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Sequenzvergleiche und Strukturanalysen der Pyruvat-Phosphat-Dikinase (PPDK) - einem Schlüsselenzym der Photosynthese - haben spezifische Peptide identifiziert, die das Potenzial haben, die katalytische Aktivität der PPDK und die damit verbundene photosynthetische Biomasseproduktion selektiv zu blockieren. Da dieses Enzym für die weltweit schlimmsten Unkräuter von zentraler Bedeutung ist, nicht aber für die meisten Nutzpflanzen, die einen anderen Photosynthese-Weg für ihre Biomasseproduktion nutzen, könnten diese Peptide einen selektiven Pflanzenschutz bieten und so die globale Ernährungssicherheit verbessern. Das Projekt zielt darauf ab, einen Beitrag zur Entwicklung biologischer herbizider Wirkstoffe für einen umweltfreundlichen Pflanzenschutz zu leisten.

SEED FUND 3.0 Projektleiter

Dr. Alexander Minges
Biochemische Pflanzenphysiologie
HHU Düsseldorf
email: alexander.minges[at]hhu.de

Partner

Prof. Dr. Georg Groth, Biochemische Pflanzenphysiologie, HHU Düsseldorf
Prof. Dr. Laura Hartmann, Organische und Makromolekulare Chemie, HHU Düsseldorf
Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg, ABBt - Biotechnologie, RWTH Aachen

Projektlaufzeit

01.10.2023 - 30.09.2025

Förderung

InterPepHerb ist Teil des NRW-Strategieprojekts BioSC und wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.